Newton: Explosive Lifting for Sports

Derivate aus dem Olympischen Gewichtbeben spielen im Schnellkrafttraining vieler Sportarten eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Krafttrainings kommt dem Erlernen dieser Übungen daher eine besondere Bedeutung zu. Genau darauf zielt Harvey Newton’s kompaktes Standardwerk „Explosive Lifting for Sports“ ab. Es bietet eine kurze, aber fundierte Einführung in das Olympische Gewichtheben für alle Sportarten.

exlosive_liftingDer Verlag Humankinetics gilt seit je her als Topadresse für fachlich fundierte Literatur im Bereich Sport. Hinzu kommt, dass der Auto Harvey Newton ehemaliger Director der National Strength and Conditioning Association (NSCA) und US-Nationaltrainer war.

Ein Schmankerl gleich zu Beginn: Die „Enhanced Edition“ von „Explosive Lifting for Sports“ wartet mit einigen Extras auf: Ein exklusiver Zugriff auf eine Online Sammlung Dartfish gestützter Videoanalysen ausgewählter Bewegungen. Die Kombination von Übungsbeschreibung und Technikanalyse bildet auch das Eckpfeiler unseres Online Coaching Systems.

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Was hat das Buch sonst noch zu bieten?

Die 11 Kapitel lassen sich in 3 Bereiche einteilen: In Kapitel 1 bis 3 geht es um praxisorientierte Grundlagen zum sportartspezifischen Krafttraining. Man muss also kein Trainingswissenschaftler sein, um die hier beschriebenen Aspekte zu verstehen. Hier richtet sich Newton direkt an den Anwender im Kraftraum.

Heikel wird es nur bei der Thematik der Übertragbarkeit von Schnell- und Explosivkraftübungen aus dem Kraftraum auf unterschiedliche sportliche Wettkampfübungen. Dieser Problematik ist sich der Autor zwar bewusst, verallgemeinert die Übertragungsmöglichkeiten aber teilweise zu stark, so dass der Eindruck entsteht, Gewichtheben sei generell für schnellkräftige Sportarten von Vorteil. Es darf wohl als größtes Manko der Sportwissenschaft gelten, dass Untersuchungen zur Übertragbarkeit von Kraftübungen auf die sportliche Leistungsfähigkeit bisher nicht eindeutig bewiesen sind. Studienergebnisse sind hier höchst widersprüchlich. Eine Vielzahl von Untersuchungen geht gar von keinen Transferleistungen aus, wie Ihr in diesem Artikel näher nachlesen könnt. Die beispielhaften sportartspezifischen Trainingsprogramme in Kapitel 11 sind aus diesem Grund mit Vorsicht zu genießen und genau abzuwägen, ob das Erlernen von Derivaten aus dem Gewichtheben im Einzelfall tatsächlich lohnt.

Die Kapitel 4 bis 9 sind der Technik von Reißen, Umsetzen Stoßen sowie diversen Zugübungen und Kniebeugenkomplexen gewidmet. Hier glänzt das Buch durch eine klar strukturierte Übungsmethodik und Bewegungsphaseneinteilung. Die Bebilderungen sind groß und in allen Bewegungsabschnitten gut erkennbar. Bei den Techniken des Ausstoßens wurde sogar an den unkonventionellen Hock-Ausstoß / Squat Jerk gedacht. Übungen aus dem allgemeinen Krafttraining sind ebenso enthalten wie hinweise zur adäquaten Ausrüstung des Kraftraums.

Fazit

Bis auf kleine Schwächen ein rundum gelungenes Buch zum Olympischen Gewichtheben. Wer die englische Sprache nicht scheut, wird kaum Verständnisprobleme haben und durch das begleitende Videomaterial wertvolle Einblicke in technische Details erhalten.  

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