Was ist Tensegrity?

Robert Schleip erklärt in unserem Video ein fundamentales Prinzip aus der Faszienwelt und gibt Einblicke in sein persönliches Fitnessprogramm.

Das Faszienfieber nimmt langsam epidemische Ausmaße an. Ein guter Zeitpunkt, um eine kurze Erklärung der Baustruktur des Bindegewebes zu geben.

Robert Schleip, einer der weltweit führenden Forscher auf diesem Sektor erklärt uns anschaulich, dass die Welt des muskulären Bindegewebes eine andere Architektur aufweist, als unsere traditionelle Anatomie lehrt. Das fasziale System versteht den Körper als untrennbare Einheit, statt als eine Ansammlung einzelner Teile.Der Begriff Tensegrity beschreibt ein Spannungsnetzwerk und wurde 1975 vom amerikanischen Architekten Buckminster Fuller geprägt. Unser Spielplatznetz aus dem Video weist tensegrityähnliche Strukturen auf.

Das gesamte Gerüst hat eine spezifische Form und es ist unmöglich an einer Stelle zu ziehen ohne dass diese Spannung dann auch auf zahlreiche anderen Verbindungen übertragen wird. Ein gesunder athletische Körper ist durch eine ähnliche federnde Aufhängungen der Knochen gekennzeichnet. Das elastisch vorgespannte Faszien-Netzwerk wirkt dann als tragende Gerüst. Interessant: dieses körperweite Netz dient auch dem Nervensystem als wichtigstes Sinnesorgan zur Wahrnehmung des Körpers in Bewegung.

Eine andere interessante Parallele zu den Muskeln kommt im Video zur Sprache: Faszien sind zur Hypertrophie fähig und können gezielt trainiert werden. Regelmässige Zugbelastung – vor allem im end-gradigen Bereich – kräftigt das fasziale Netzwerk und hält es geschmeidig. Neben den Kraftzuwächsen geht Robert Schleip davon aus, dass seine „Affen-Gymnastik“ sogar schmerzbedingten Beweglichkeitseinschränkungen der Schulter „Frozen Shoulder“ entgegenwirken kann.

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